Beginnend mit dem DS-9500 hat OLYMPUS die Modellreihe hochwertiger Diktiergeräte runderneuert. Die DS-9000 und DS-2600 sind in der Reihe dazu gekommen, wobei letzteres klar für semiprofessionelle Anwender konzipiert ist. Die Gepflogenheit, das Top-Modell stets mit zeitlichem Vorlauf in den Markt zu bringen, hat die beiden anderen Modelle allzusehr in den Hintergrund rücken lassen. Selbstverständlich hat die Wireless-Funktionalität des DS-9500 alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen; im Selbstlauf ist interessierten Verbrauchern das DS-2600 wegen des günstigen Preises in den Fokus geraten.
Das DS-9000 erleidet momentan das vermeintliche Drama des Sandwich-Kindes: nicht bemerkt zu werden. Wir können nicht beurteilen, welche Rolle die „Eltern“ dabei spielen. Als engagierte Händler, die in den letzten beiden Jahrzehnten tausende von Diktiergeräten über den „Ladentisch“ gereicht haben, sehen wir im DS-9000 aber den heimlichen Star der neuen Diktiergeräte. Dafür gibt es nicht nur einen Grund.
Als Mitglied der neuen Modellreihe hat das Gerät einen renommierten Vorläufer – das meistverkaufte vorherige Top-Modell von OLYMPUS: das DS-7000. Dieses nahezu unkaputtbare, robuste Diktiergerät drängt sich als Vergleichsobjekt auf. Es ist so wenig drahtlos wie das DS-9000, selbsterklärend in der Bedienung und ein Schiebeschalter-Gerät. Verläßlich an ewig langen Arbeitstagen.
Wie das DS-7000 verfügt das DS-9000 über ein OLYMPUS-eigenes „Betriebssystem“. Anders als das im DS-9500 zum Einsatz kommende Android, ist es in Sekundenbruchteilen zum Diktat bereit. Man merkt nicht, dass da – nicht anders als beim Smartphone – etwas „hochgefahren“ werden muß, um „Befehle“ (AUFNAHME, STOPP, RÜCKLAUF, WIEDERGABE) entgegen zu nehmen. Dass der SENDEN-Befehl, wie oben gesagt, fehlt, wirkt sich auch positiv aus. Vom Smartphone kennen wir ja den Effekt, dass die permanente Sende- und Empfangsbereitschaft Akkus schnell leert. Das ist bei Diktiergeräten nicht anders. Deshalb bleibt der Akku des DS-9000 mehr als fünfmal so lange ohne Ladung in Betriebsbereitschaft wie der des DS-9500, nämlich 48 Stunden.
Für den Upload der erstellten Diktate auf den Rechner nutzt man die modern designte USB-Dockingstation, die übrigens auch mit dem schon genannten DS-7000 bestückt werden kann. Die Dockingstation ist nicht ganz so sexy wie ein durch die Luft gestupstes Diktat, aber ein Arbeitspferd ist eben keines für’s Dressurreiten.
Das DS-9000 wird mit der gleichen professionellen Software (Dauerlizenz Einzelplatz) wie das DS-9500 geliefert, die auch eine komfortable Schnittstelle zu Spracherkennungsprogrammen wie Dragon Professional Group enthält. Das ist – nebenbei bemerkt – ein gravierender Unterschied zum DS-2600. Überdies kann man beim DS-9000 zwischen zwei Ausstattungsvarianten wählen, dem „Premium Kit“ und der „Standard Edition“.
Mit der im Sommer dieses Jahres eingeführten Produktreihe bietet OLYMPUS derzeit das mit Abstand modernste Ensemble an Diktiergeräten an. Die technische Aktualität ist bei Kaufentscheidungen ein Kriterium, das Anwendern sofort einleuchtet. Wenn die Alltagstauglichkeit einen ebensolchen Stellenwert hat, wird das DS-9000 über kurz oder lang aus dem Schatten des DS-9500 heraustreten.