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Dragon 16 Test – mit Diktiergerät und Diktiermikrofon

Mit dem recht plötzlichen Erscheinen der Dragon Professional und der Dragon Legal in der Version 16 hatten wir einen Test der neuen Version angekündigt, den wir zwischenzeitlich absolviert haben. Der Hersteller NUANCE hatte die Windows 11 Kompatibilität der Programmeditionen in den Mittelpunkt seiner Produktankündigung gestellt, daneben ein deutlich verbessertes Handling (‚Mausraster’) für Anwender mit Handicap und viele eliminierte Fehlerchen der Vorversion aufgezählt. Was in den Ankündigungen fehlte, waren Hinweise zur Kompatibilität der aktuellen Spracherkennung mit Produkten der Hersteller OLYMPUS und PHILIPS. Beide Hersteller ermöglichen seit etwas mehr als 2 Jahrzehnten die professionelle Sprachverarbeitung im Zusammenspiel mit Spracherkennungsprogrammen, insbesondere den Dragon-Programmen von NUANCE. Wie würden also die Diktiergeräte und Diktiermikrofone (‚SpeechMikes‘) von OLYMPUS und PHILIPS mit der aktuellen Version von Dragon zusammen arbeiten? Wie verträgt Dragon sich mit Programmen wie dem Olympus Dictation Management System (Button „ODMS R7“) oder SpeechExec Pro, die Diktate im Verarbeitungsprozess verwalten und organisieren?

Nicht alle Diktiergeräte in unserem Sortiment haben wir unseren Tests unterzogen, weil das schlichtweg nicht nötig ist. Ein DS-9000 von OLYMPUS oder ein DPM 8000 von PHILIPS liefert repräsentative Aussagen für alle anderen Diktiergeräte in den jeweiligen Modellreihen der beiden Hersteller. Letztlich kommt es nur darauf an, ob eine Spracherkennungsschnittstelle in die zum Lieferumfang zählende Software integriert ist. Fehlt die Schnittstelle, kann die automatisierte Zusammenarbeit mit Dragon gleich welcher Version nicht funktionieren. Dafür müßten bspw. ein DS-2600 oder ein DPM 7000 nachgerüstet werden.

Mit einem RecMic 4010 oder einem SpeechMike 3500 verhält es sich nicht anders im Vergleich mit Schwestermodellen: Die Testergebnisse mit einem dieser Diktiermikrofone gelten für alle anderen des selben Herstellers auch. Allerdings ist der Anwendungsfall üblicherweise ein anderer: Die RecMics oder SpeechMikes werden im Regelfall für Direktdiktate in Dragon genutzt. Die Verschriftlichung des Gesprochenen erfolgt in Echtzeit in einem geöffneten Textfenster. Daher haben wir uns diese Eingabegeräte nicht in der möglichen aber selten anzutreffenden Kombination mit einem Diktatverwaltungs- und Aufzeichnungsprogramm angeschaut. Wir haben geprüft, ob sie mit Libre Office funktionieren.

Die Ergebnisse unserer Tests lassen sich leicht zusammenfassen. In Bezug auf die mobilen Diktiergeräte von OLYMPUS und PHILIPS, die mit dem Olympus Dictation Management System (ODMS) oder SpeechExec Pro ausgeliefert werden und die Spracherkennung in den Prozeß der Diktaterstellung und -verarbeitung einbeziehen, ist alles beim (guten) Alten geblieben. Das bedeutet, dass Aufnahmen von einem Diktiergerät automatisiert an Dragon Professional oder Legal in der Version 16 übergeben und als roh erkannte Texte an einen digitalen Schreibplatz zur Korrektur und zum Ausdruck übergeben werden.

Die OLYMPUS RecMics arbeiten wunderbar mit beispielsweise Libre Office zusammen, sofern die Dragon Voreinstellungen mit denen der RecMics abgeglichen werden.

Das geschieht in etwa einer Minute:

Die Tastatursteuerung ist in einem RecMic Configuration Tool bereits hinterlegt. Die entsprechenden Verknüpfungen eines Befehls mit einer Tastenkombination (für den „Dragon Spracherkennungsmodus“) finden Sie unter Geräteeinstellungen -> Taste

Neu in Dragon 16 ist lediglich, dass diese Tastenkombinationen nicht mehr standardmäßig bei Dragon hinterlegt sind. Man kann dies aber schnell nachtragen. Sie finden die entsprechenden Einstellungen in Dragon unter Einstellungen -> Optionen -> Zugriffstasten. Sie müssen lediglich (mittels des Buttons „Bearbeiten“) den jeweiligen Befehlen (linke Spalte) die korrekte Tastenkombination (rechte Spalte) zuordnen, so dass die Einstellungen identisch mit denjenigen des RecMic Configuration Tools sind.

Selbstverständlich geht dies in beide Richtungen, d.h. Sie können auch Tastenkombinationen im RecMic Configuration Tool hinterlegen oder ändern. Bedeutsam ist nur, dass sowohl bei Olympus als auch bei Dragon dasselbe vermekrt ist. Mit ein bisschen herumprobieren finden Sie aber sicher die für Sie günstigste Variante.

Die SpeechMikes bedürfen dieses Zwischenschritts nicht, arbeiten also ab Werk wie gewohnt mit den Dragon Programmeditionen zusammen.