Kategorien
Allgemein

Diktiergeräte Test 2022

Es ist schon erstaunlich, um nicht: niederschmetternd zu sagen, dass es Diktiergeräte wie das DS-9000 nicht in die Testergebnisse oder gar deren Spitzenposition schaffen, die im Web veröffentlicht werden. Gelegentlich machen wir uns den Spass einer Recherche mit in etwa den Suchbegriffen, die in der Überschrift stehen. Dabei stellen wir in schöner Regelmässigkeit fest, dass sich in den knapp 25 Jahren seit Erscheinen des ersten brauchbaren digitalen Diktiergeräts nicht viel geändert hat. Abgesehen von der Frequenz, in der die vermeintlichen Testredaktionen oder aber die künstliche Intelligenz höchstselbst diese Testberichte ausspucken. Verlässt man sich als Verbraucher oder gar professioneller Verwender darauf, ist man verlassen.

Um es ein wenig zu illustrieren: Die Wahl zum „Auto des Jahres“ schließt Kehrmaschinen, Krankenwagen und Busse nicht ein, obwohl sie alle fahren können. Auch Schützenpanzerwagen zählen nicht dazu. Als Diktiergerät wird hingegen gesehen und „getestet“, was zur Aufnahme von Sprache in der Lage ist. Das kann ein USB-Stick sein, ein MP3-Player mit Aufnahmefunktion, ein NoteTaker, Voicetracer, Soundrecorder für semiprofessionelle Musik, ein Diktiermikrofon oder aber auch – Treffer! – ein Diktiergerät.

All diesen Redaktionen von Computerbild, Welt, testieger, RTL, Elektronik-Magazin, Stern usw. usf. ist auch über die Jahre nicht klarer geworden, dass es Nutzfahrzeuge, Pkw und Spaßmobile gibt – und innerhalb dieser Kategorien weitere scharfe Abgrenzungen, die einen Vergleich erst möglich machen. Wer auf der Suche nach einem Spaßmobil ist, zieht vermutlich wenig Gewinn aus dem Test eines Formel I Boliden und auch ein Autoscooter als Preis-/Leistungssieger dürfte der Suchintention widersprechen. Sollte Philips also die Dauerbrenner DPM 8000 oder DPM 8200 mit Rädern versehen, damit die Damen, und Herren, und Algorithmen wenigstens die Kategorie der mobilen Diktiergeräte einführen?

Dann könnte man die trennen von den RecMics oder den SpeechMikes und auch von den Headsets, die eigens für das Diktieren entwickelt wurden und sich von den Headsets, mit denen man bspw. telefonieren und diktieren kann, deutlich unterscheiden. So hätten wir bereits 3 Kategorien: die der mobilen Diktiergeräte, die der drahtgebundenen Diktiermikrofone und die der drahtlosen Eingabegeräte. Fehlt ein DS-9500, das sogar so mobil ist, dass man damit Diktate mailen oder via WLAN in Rechnerverzeichnisse senden kann.

Das Lachhafte und zugleich Verstörende all dieser tollen Tests ist, dass die Testenden tatsächlich keine Ahnung vom Diktieren haben. Regelmäßig werden daher Geräte als Test- und Preis-/Leistungssieger gekürt, welche die Bezeichnung Diktiergerät nicht einmal verdienen. Die Erklärung ist einfach: Aufnehmen ist nicht Diktieren, aber das muss man wissen. Abgesehen davon, dass das Diktieren eine hochentwickelte Kulturtechnik ist, die sich glücklicherweise nicht auf einen Tastendruck und das Losquatschen reduzieren läßt — ganz wesentlich ist einem Anwalt oder Arzt, der sein Diktiergerät zur Hand nimmt, die Arbeitsorganisation, in die es eingebettet ist. Ein Diktierender bedurfte schon immer einer Einbettung in eine Arbeitsumgebung, welche die Umsetzung des Diktats in Text ermöglichte. Früher waren das Sekretär oder Sekretärin, die mit Stenoblock bereitstanden oder an der Schreibmaschine auf die Übergabe einer Audiokassette warteten. Heutzutage werden die Ausführenden der Transkription oder Spracherkennungsprogramme in einer IT-Umgebung erreicht, in die nicht jedes „Diktiergerät“ sich einbinden läßt.

Es versteht sich von selbst, dass in den Tests, die das verehrte Publikum ereilen, davon keine Rede ist. Wir reden davon und über Weiteres: auf den Seiten, die Sie hier durchblättern können und natürlich auch am Telefon.