Das DS-9000 ist eines der besten digitalen Diktiergeräte im Markt, hergestellt von OLYMPUS, von denen auch der Urahn, das DS-4000 stammte. Als es gebaut wurde, wir können uns erinnern, wurde der Hersteller noch regelmäßig mit Olympia verwechselt, einer Firma, die irgendetwas, nein: sehr viel, mit Schreibmaschinen zu tun hatte und — sagen wir es diplomatisch — irgendwie auch den Gang der Schreibmaschinen gegangen zu sein scheint. Sei’s drum, OLYMPUS schwang sich im Bereich der digitalen Diktiergeräte zum Marktführer auf, baute das DS-5000, das DS-7000 und dann, neben dem DS-9500 und dem DS-2600 auch das oben erwähnte DS-9000. Kennen Sie es? Falls Sie nicht regelmäßig auf LinkedIn oder YouTube nach Diktiergeräten suchen und die Modellbezeichnung kennen, vermutlich nicht.
Das ist tragisch, denn in Kombination mit einer so ausgereiften Software zur Diktataufzeichnung, -wiedergabe und -verwaltung wie dem Olympus Dictation Management System (ODMS) sollte dieses Gerät eigentlich auf dem Schirm desjenigen auftauchen, der sich für Diktiergeräte interessiert. Es hat die Kinderkrankheiten neu eingeführter Diktiergeräte gerade hinter sich und könnte als langlebiges, benutzerfreundliches Gerät die Karriere seiner tausendfach verkauften Vorgänger machen. Den Ritt in den Olymp. Alternativ steht ihm das Schicksal als Zugabe zu einer Olympia-Schreibmaschine ins Haus.
Denn der Hersteller schwächelt. Zumindest für uns, die wir seit Jahrzehnten seine Produkte kennen, ist keine andere Strategie zu erkennen als die, gute Produkte zu bauen und sie sich selbst zu überlassen. Das Interesse an großen oder kleinen Kunden ist ebenso stark ausgeprägt wie das an der Händlerschaft. Denken Sie sich Ihren Teil. Und lassen Sie sich durch das Nischendasein, auf das die Diktiergeräte zuzusteuern scheinen, nicht wirklich vom Kauf abhalten: Die Produktion ist japanisch-konservativ. Trotz teilweise merkwürdiger Lifestyle-Argumente in den Produkt-Anzeigen geht es zuallererst um Funktionalität.
Das war immer auch der Ansporn für PHILIPS, den hartnäckigen Wettbewerber, der inzwischen die Marktführerschaft übernommen hat. Auch PHILIPS produziert gute und haltbare Diktiergeräte wie bspw. das DPM 8000 und natürlich die marktbeherrschenden SpeechMikes, die Synonym für Diktiermikrofone geworden sind. Aber PHILIPS denkt moderner und geht überaus agil vor. Funktionalität wird viel weiter gefaßt, nicht auf ein Geräte-Modell reduziert, sondern systemisch interpretiert. Ein Service wie SpeechLive steht beispielhaft dafür. Als Cloud für Diktanten und Schreibkräfte aufgesetzt, wurde und wird dieser Service konsequent weiter entwickelt, um letztlich die gesamte Hardware des Herstellers in die Cloud zu ziehen. Mittlerweile ist es daher möglich, neben einer App auch SpeechMikes oder PHILIPS-Headsets in der Cloud für browserbasierte Echtzeit-Diktate zu nutzen. Das ist clever, in Deutschland vielleicht noch die Zukunft, in anderen Regionen der Welt aber ein stichhaltiges Angebot.