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Dragon Medical One vs. Dragon Medical Practice Edition

Dragon Medical One vs. Dragon Medical Practice Edition, wir gehen auf die wichtigsten Unterschiede der medizinischen Spracherkennungen ein.

Seit Jahren ist die Entscheidung für ein Spracherkennungssystem in deutscher Sprache einigermaßen einfach zu beantworten, es hängt einerseits vom Berufsstand ab, andererseits von der Arbeitsweise. Der Berufsstand definiert das benötigte Fachvokabular, also Die „Legal Edition“ für alles, was mit Recht zu tun hat und „Medical“ für die Mediziner. Wenn das einmal entschieden ist, geht es eigentlich nur noch darum, ob der Diktierende an einem PC sitzt und selbst korrigiert („Individual“) oder von mehreren PCs aus arbeitet und/oder die Korrektur an Dritte delegiert („Group“).

Seit dem Frühjahr 2020 hat sich die Option für medizinische Berufe aufgefächert, als zur bekannten „Dragon Medical Practice Edition“ („DMPE“) das neue, cloud-basierte „Dragon Medical One“ („DMO“) gesellt hat. Beides sind state-of-the-art Spracherkennungen mit einem sehr detaillierten medizinischen Fachwortschatz, die ohne Sprechertraining bereits hervorragende Ergebnisse liefern. Die Unterschiede zwischen den beiden Varianten liegen unter der Haube.

Wie oben bereits erwähnt, setzt die „Dragon Medical One“ auf cloud-basierte Verarbeitung, d.h. auf dem PC wird nur noch ein Teil der Softwarekomponenten installiert, die eigentliche Arbeit erledigt ein Netzwerk von zertifizierten Servern in Europa. Der cloudbasierte Ansatz schlägt sich in technischen und ökonomischen Faktoren nieder.

Weil das Sprecherprofil und die Spracherkennung im Netz passieren, sind die Anforderungen an den eigenen PC zu vernachlässigen. Man benötigt eine stabile und schnelle Internetverbindung, muss aber nicht mehr auf Prozessorleistung und Arbeitsspeicher achten, falls der Bürorechner etwas in die Jahre gekommen ist. In der Praxis zeigt sich aber, dass die allermeisten PCs kein Problem mit einer lokal installierten Spracherkennung haben.

Auch die Installation ist deutlich verschlankt worden, u.a. ist es möglich, die DMO aus einem Ordner heraus zu starten, ohne dass irgendetwas installiert wurde, Ihr Dienstleister kopiert Ihnen einen solchen Ordner einfach auf Ihren PC und Sie können loslegen. Da Spracherkennungen aber auch nicht monatlich neu installiert werden, sollten Sie abschätzen, wieviel Installationsaufwand Sie oder Ihre IT hierdurch tatsächlich sparen. Auf jeden Fall müssen Sie keine Backups Ihrer Sprecherprofile mehr herstellen, da diese bei Nuance im Netz verbleiben.

Natürlich liegen die Vorteile nicht alle auf der einen oder anderen Seite: Während Sie eine DMPE-Lizenz einmalig kaufen und sie dann solange nutzen, wie Sie ein kompatibles Betriebssystem bereithalten, ist die DMO nur als Abonnement erhältlich. Das macht die Kosten vorhersehbar, schreibt der Hersteller, kostet Sie aber auch beginnend ab ca. 2 Jahren nach Kauf vorhersehbar mehr. Denn ungefähr dann haben die Abogebühren die Kosten für die Anschaffung einer DMPE erreicht.

Und einer der Unterschiede liegt uns bei DAZ aber tatsächlich am Herzen, weil wir als Firma mit digitalen Diktiergeräten „aufgewachsen“ sind: Während die DMPE die Integration von Diktiergeräten/Sprachdateien voll unterstützt, haben Sie mit DMO nur die Möglichkeit des Direktdiktats. Sie können also weder irgendwo in ein Diktiergerät sprechen, um die Aufnahme dann in einem weiteren Schritt umsetzen zu lassen noch können Sie die Korrektur einfach an Ihre Schreibkraft delegieren.

Wenn Sie eine Software lieber leasen als kaufen, keine Probleme mit der Cloud haben und ausschließlich direkt am PC diktieren und selbst korrigieren, ist DMO das System der Wahl für Sie. Für alle anderen empfehlen wir weiterhin das robuste und intuitive DMPE.

Selbstverständlich geht dieser Text nicht auf alle technischen und wirtschaftlichen Aspekte der beiden Systeme ein, z.B. das Arbeiten in Serverbetriebssystemen und/oder mit Thin Clients. Melden Sie sich bei uns, wenn Sie Ihren konkreten Anwendungsfall besprechen möchten.