War für Sie Ostern auch so ein Reinfall? In Bezug auf digitale Diktiergeräte? Im Auslaß des Fallrohres fanden wir nichts, unterm Küchenregal oder in der obersten Reihe des Bücherregals hinter der Lyrik für verliebte Studenten. Jedenfalls nicht das Diktiergerät des Jahres 2013. Mit den technischen Finessen, die wir uns in Analogie zu den Entwicklungen bei Apple & Co. ausgemalt haben.
Ja, wir haben richtig gesucht und geben zu, dass wir diese Ostern sowieso keinen besseren Plan hatten und zu der verschwindend kleinen Gruppe durchgeknallter Experten gehören, die Ostern mit einem Diktiergerät in Zusammenhang bringen. Genau genommen besteht diese Gruppe nur aus einem Mann.
Sie konnten also gar nichts finden und sind insofern auf meine Versicherung angewiesen, dass es das Diktiergerät, welches in Schwebe befindliche Gedanken ausformuliert und über mit Text-Bridge augestattete Drucker automatisch ins Leben entläßt, auch in diesem Jahr nicht gibt. Wobei die Druckeranbindung das augenfällig kleinere Problem ist. Aber für die Gedankenerkennung müßte der Spracherkenner NUANCE vermutlich erst einmal Facebook aufkaufen und auf mindestens zwei Millarden Nutzer anwachsen lassen. Um wenigstens die Erkennung englischer Gedanken sicher zu stellen.
Aber auch vergleichsweise nachvollziehbare Erweiterungen der tradierten Arbeitstechnik gibt der Markt bislang nicht her: Keine WiFi oder Bluetooth-Anbindung des Handdiktiergeräts an PC oder Smartphone. Keine kabellosen Ladelösungen. Kein „Zwitschern“ beim Rückspulen. Nicht einmal ein Touchscreen, wie er mittlerweile selbst Kühlschränke und Microwellen zu erobern scheint.
Wir wissen nicht, weshalb die namhaften Diktiergerätehersteller OLYMPUS und PHILIPS uns derzeit mit Produktinnovationen verschonen, welche lediglich die Hybris des Digitalen unterstreichen. Das neueste Diktiergerätemodell im Markt ist jedenfalls weiterhin das DS-7000, gefolgt vom DS-5000 und, noch einmal älter, dem DPM 9600. Daneben bietet man nur abgespeckte, optisch preisgünstigere, Schwesternmodelle mit den ungeliebten Drucktasten an.
Vergleicht man diese Geräte für den professionellen Gebrauch kritisch, ist ihr Abstand zur phantasierten Cyber-Maschine nahezu gleich: Mit dem DPM 9600 hat PHILIPS einst das Gerät auf den Markt gebracht, was den heute gültigen und sinnvollen Stand der Technik darstellt, mit dem DS-5000 hat OLYMPUS das Erreichte untermauert und stabilisiert. Das DS-7000 ist lediglich eine Art Feintuning des DS-5000 , denn das zugegebenermaßen freundlich strahlende Farbdisplay und die noch einmal verbesserte Batterielebensdauer sind in der Diktierpraxis durchaus entbehrlich.
Das DS-5000 kristallisiert sich in dieser Dreiergruppe als das die pragmatischen Entscheider bedienende Gerät heraus. Es kommt wie die Konkurrenzmodelle im Komplettpaket mit Dockingstation, wiederaufladbaren Akkus und professioneller Software. Es hat den derzeit attraktivsten Preis aller professioneller Diktiergeräte im Markt. Und es ist — den allfälligen Kinderkrankheiten mittlerweile entwachsen — legendär, was seine Unverwüstlichkeit angeht. Geradezu das Gegenteil von einem — Osterei…
11.04.2013